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Über uns

Fluntern Magazin – Lokaljournalismus

Das Fluntern Magazin ist auf eines der interessantesten Quartiere der Schweiz fokussiert. Mit Universität, Universitätsspital, ETH, Zoo und Fifa und einer Bevölkerung von 8685 Personen gehört es auch zum privilegierten Wohnquartier von Zürich. Das Fluntern Magazin bildet das Quartier mit Lokaljournalismus ab und wird kostenlos allen Briefkästen in Fluntern zugestellt, auch den 83 Prozent Haushalten mit einem Stopp-Werbung-Kleber an ihrem Briefkasten. Denn das Fluntern Magazin hat einen amtlichen Charakter, weil alle wichtigen Stakeholder des Quartiers im Blatt vertreten sind. Die Partner Quartierverein, Primarschule Fluntern, Kirchen, Universität Zürich und Universitätsspital Zürich USZ leisten eigene Beiträge, die klar als solche erkennbar sind. Denn das Fluntern Magazin ist eine Zeitschrift nach journalistischen Kriterien ohne Zuschriften von Parteien, Vereinen oder aus der Leserschaft.

Das Fluntern Magazin erscheint zehn Mal im Jahr, im Juli/August und im Dezember/Januar als Doppelnummer.

«Eine gute Nachbarschaft ist eine Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie», sagte Hans Vontobel, Bankier und Fluntermer, der viel für das Quartier getan hat. Eine gute Nachbarschaft braucht auch Informationen, einen guten Lokaljournalismus.

Licht eröffnet neue Welten

Mit besonderen Lichtern entführt Simon Husslein in Welten, die Zugang zu neuen Emotionen schaffen. Der Professor für Innen­architektur an der Genfer Universität für Kunst und Design lebt an der Bergstrasse und arbeitet in seinem Atelier am Rande von Fluntern an Innenraumerweiterung durch Mixed-Reality-Technologie. Durch eine Virtual-Reality-Brille verschafft er Zugang zu Raumerlebnissen, die auch die eigene Innenwelt erweitern können. Denn Hussleins Arbeiten stehen weit über Unterhaltung, sie haben eine spirituelle Note

Warmherzigkeit als Lebensform

Die goldene Seite des Fluntermer Kunstsammlers Hubert Looser ist, dass er die Kernstücke seiner international als hervorragend beurteilten Sammlung im Neubau des Kunsthauses Zürich der Öffentlichkeit zugänglich macht. Privat wie in der Ausstellung setzt er dabei auf einen Dialog der Kunstwerke, was sie im Spannungsfeld akzentuiert. Ab Ende November kann man das in seiner zweiten Ausstellung seiner Dauerleihgabe sehen und erleben. Für den 86-Jährigen und seine Frau Ursula ist dies eine Vollendung seines disziplinierten Sammelns mit Fokus auf Qualität statt Quantität.

Reich oder vermögend

Thomas Druyen ist Soziologe und Institutsleiter an der Sigmund Freud-­Privatuniversität Wien, wo er sich auch mit der Psychologie und Lebenswelt der Vermögenden befasst. Der Deutsche gilt als Pionier der Reichtumsforschung in Europa und teilt dabei in Vermögende und Reiche. Laut Druyen läuft ihre Wirkung in der Gesellschaft diametral auseinander. Der Reiche beschränke sich auf die monetäre Menge, während der Vermögende seine Mittel konstruktiv einsetze und Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit übernehme. Druyen interessiert sich deshalb in seiner Forschung nicht für die simplen Reichen, die egozentrisch auf Genuss und Konsum ausgerichtet sind. «Sie sind für meine Forschung nicht relevant, da sie keine Vorbildfunktion besitzen.»

Das Gute loslassen

Es fällt schwer, das Gute loszulassen und das Schlechte zu akzeptieren. Aber wenn das gelingt, wird man frei, weil man sich auf den Rhythmus des Lebens einlässt, auf den permanenten Wandel des Seins. Vor dieser Herausforderung steht das Quartier bei der Zukunft der Grossen Kirche Fluntern. Wie soll die Nutzung ab 2030 aussehen? Zu dieser grossen Frage findet am 14. September eine Meinungsfindung statt. Derweil steht die Zukunft des Meteo-Schweiz-Gebäudes an der Krähbühlstrasse am 22. September zur städtischen Abstimmung. Es geht um einen Kredit für eine temporäre Sekundarschule mit neun Klassen während zehn Jahren. Grüne und SVP sind dagegen und fordern die Schaffung von Wohnungen in dem Gebäude, das die Stadt Zürich 2021 vom Bund erworben hat.

Nahrung und Wohnung

Vor gut 100 Jahren gab ein Schweizer Angestelltenhaushalt pro Monat fast die Hälfte des Einkommens für Nahrungsmittel aus. Heute sind es im Schnitt noch sieben Prozent des durchschnittlichen Haushaltseinkommens. Je nach Lage liegen aber in der Stadt Zürich die Wohnkosten bei plus/minus der Hälfte des monatlichen Haushaltseinkommens. Wo alte Bausubstanz neuer weichen muss, entsteht teurer Wohnraum, den sich die bisherigen Bewohner nicht mehr leisten können. Das ist ein gesellschaftliches Problem, das wohl in der Stadt Zürich nur noch mit neuen Lösungsansätzen gemildert werden kann.

Comeback der Werte

Derzeit scheinen errungene Werte stark an Bedeutung verloren zu haben. Auf Instagram findet eine fiktive Party statt, die als reales Leben gilt. In Deutschland sollen fünf Prozent der Bevölkerung Unterstützer der Reichsbürgerbewegung sein, die geplant hatte, den Bundestag mit Waffen zu stürmen. Die Gewaltspirale im Hamas-Israel-Krieg dreht sich weiter abwärts und spaltet zunehmend die Welt. Und die Bomben über der Ukraine werden da und dort immer noch «verstanden».

Das gute Leben ist von Liebe beseelt

Für die meisten Menschen ist Schmuck mehr als ein Gegenstand, weil damit Emotionen verbunden sind. Eheringe gehören ja auch zur Kategorie Schmuck, sind aber mindestens Lebensabschnitts-, wenn nicht Lebensbegleiter, von Liebe beseelt. Ganz besondere Schmuckstücke schafft die Fluntermerin Simone Gugger an der Hochstrasse in langen Kreativprozessen. Sie haucht den Preziosen eine Seele ein, was aus ihnen mehr als einen Gegenstand macht.

Zeit für Kreativität

Mit dem Frühling erwacht auch die Lust auf Kreativität. Die Schränke aufräumen, den Balkon oder Garten herrichten und hier und dort eine kleine Erneuerung vornehmen. Und Ostern steht auch für eine geistige Erneuerung –neue Zuversicht, neue Hoffnungen, auch für die düstere Weltlage. Der Mensch braucht Kreativität, um komplexe Probleme, für die herkömmliche Lösungsansätze nicht ausreichen, zu bewältigen. Denn kreative Menschen sind flexibler und anpassungsfähiger in sich verändernden Situationen. Sie können neue Wege finden, sind offen für neue Perspektiven und Ideen. Kreativität ermöglicht es zudem, Gedanken, Gefühle und Ideen auszudrücken, was zu einem tieferen Verständnis von sich und der Welt führt.

Wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein

Dieser Satz stammt von Johann Wolfgang von Goethe. Entgegen seiner Aussage haben die Menschen zu Veränderungen eine amibivalente Haltung. Man sehnt sich nach Stabilität und Kontinui­tät, gleichzeitig aber auch nach Wechsel und Erneuerung. Niccolò Machiavelli schrieb, dass jede Veränderung stets eine weitere Veränderung bewirke. Vielleicht liegt der Grund darin, dass Veränderungen Skepsis wecken. Ein gutes Beispiel dafür ist die Veränderung des Quartierbildes durch den Abriss und Neubauten. Der optische Wechsel löst auch eine Veränderung der Nachbarschaft aus. Langjährige Bewohner müssen wegziehen, verdrängt durch den Preisschub bei den Immobilien.

Das richtige Mass

An der Winterthurerstrasse in der Nähe des Tierspitals gibt es seit Sommer das erste Institut für One Health in Europa. Der Grundsatz von One Health besteht darin, die Expertise aus verschiedenen Fachrichtungen zusammenzuführen, um ganzheitliche Lösungen für Gesundheitsprobleme zu entwickeln und gleichzeitig die Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt besser zu schützen. Ein grosses Thema dabei ist die Longevity – weniger schnell und vor allem besser altern, um in der Konsequenz länger zu leben. Viel Hoffnung lastet bei diesem Wunsch auf dem Nacktmull, das hässlichste Tier im Zoo, wie Zoo-Direktor Severin Dressen am traditionellen Medientreffen erklärte.

Weihnachtsstress – ein Liebesindikator

Für viele ist es eine Tradition, für andere ein Familienfest oder ein Brauch. Die Festtage am 24. und 25. Dezember sind sehr individuell bewertet. Anlass ist die Geburt Christi, die zur grössten Religion auf der Welt geführt hat. Zwei Milliarden Menschen bezeichnen sich heute als Christen. Während in der Schweiz (auch in Fluntern) die christlichen Kirchen an Bedeutung verlieren, toben religiös motivierte Kriege in einer neuen Intensität auf der Welt.

Die Sichtbarmachung

Die eidgenössischen Wahlen liegen hinter uns, die Stichwahl für den zweiten Ständeratssitz steht noch aus. Im Kanton Zürich haben knapp 47 Prozent, in der Stadt Zürich gut 51 Prozent am Urnengang teilgenommen. Im Kreis 7 + 8, zu dem das Quartier Fluntern gehört, waren es sogar 60,09 Prozent. Es ist sehr erfreulich, dass in Fluntern und in der Stadt Zürich mehr als die Hälfte mitbestimmen. Fluntern hat jetzt drei Nationalrätinnen – diese Dichte ist wohl in der Schweiz einzigartig.

Zu einem neuen Wir

Globale Finanzkrise, Klimawandel, Coronapandemie, Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise. Keine junge Generation der Nachkriegszeit hat solch verdichtete Krisenzeiten erlebt wie die jetzt 16- bis 30-Jährigen. Was macht diese Krisenerfahrung mit den jungen Menschen? Eine Studie der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt: Sie sind grundsätzlich mit ihrem Leben zufrieden. Ein gutes Beispiel aus dem Quartier ist der bald 17-jährige Gabriel Pauli. Er übernahm Jobs für die Nachbarschaftshilfe Fluntern und sah darin vor allem während des Corona-Lockdowns eine sinnvolle Abwechslung. «Eine Win-win-Situation, Sackgeld und erst noch neue Kontakte», sagt er.

Vergänglichkeit und Fortschritt

Die Sommerferien sind vorbei und es kann nach schöner Gelassenheit schwerfallen, den Schwung im Alltag wiederzufinden. Aber alles in der Welt ist dem Verfall unterworfen. Nichts im Universum ist von Dauer – seien es Materie, Energie oder Ideen. Der Prozess der Veränderung, des Alterns und letztendlich des Verfalls ist vorgegeben, was wohl eine grosse Qualität des Lebens darstellt. Die Vergänglichkeit hat deshalb schon immer zu tiefen philosophischen Überlegungen geführt. Wer einen Friedhof besucht, erlebt wohl solche Gedanken. Das ist eine von mehreren Absichten des internationalen Tages des Friedhofs, der in diesem Jahr von der Stadt Zürich am 17. September auf dem Friedhof Fluntern begangen wird. Mit Lesungen, Musik, Film und Kulinarik wird im Angesicht der Vergänglichkeit das Bewusstsein für den Wert des gegenwärtigen Moments geschärf.

Nach oben

In Fluntern haben die Preise für Immobilien und Wohnungsmieten seit 20 Jahren nur eine Richtung: Sie steigen. Wenn man über Gockhausen nach Dübendorf fährt, staunt man, dass neben dem höchsten Wohnhaus der Schweiz jetzt weitere Wohntürme und Siedlungen in der Horizontale entstehen. Da kommt leicht die Frage auf, ob das alles vermietet oder verkauft werden kann. Es kann. Denn der Leerwohnbestand in der Stadt Zürich betrug vor einem Jahr 0,07 Prozent. Viel weist darauf hin, dass sich daran nichts verändert hat. So ist die Wohnungssuche zur Herausforderung geworden – für Mieter wie Käufer. Die Zürcher Kantonalbank schrieb dazu Mitte Juni: «Die Stadt Zürich steht
im Zentrum der Diskussion um Wohnungsknappheit. Kein Wunder, denn bei ohnehin schon niedrigen Leerständen steigt hier die Zahl der Wohnungsinteressenten aufgrund des Beschäftigungswachstums dieses Jahr voraussichtlich um über 9000 Personen.»

Genau hinsehen

Ein Blick zurück hilft oft, besser in die Zukunft zu schauen. Sokrates, der erste Vertreter der Philosophie, verstand sich als Liebhaber der Weisheit und stellte sich damit gegen die Macht der Sophisten, der Weisen. Sie hatten damals die Deutungshoheit für die Jugend und meinten, alles (besser) zu wissen. Die Wirtschaft ist heute dominiert von «Oeco­sophisten», die alles genau zu wissen glauben, ohne genau hinzusehen. Wohin das führen kann, zeigt derzeit schmerzlich der Untergang der Credit Suisse. Der Fluntermer James Breiding warnte bereits vor zwei Jahren mit seinem in drei Sprachen veröffentlichten Text «Houston, wir haben ein Problem» vor dem Untergang der Credit Suisse. Breiding, der in der Nähe des Spyriplatzes lebt, ist ein Liebhaber der Weisheit und schaut genau hin. Deshalb konnte er das Buch «Too Small to Fail» verfassen – mit erstaunlichen Feststellungen.

Hingabe als Erfüllung

Menschen erleben die grösste Erfüllung, wenn sie irgendwie aus sich hinauskippen und sich zurücklassen. Sie gehen dann in einer Liebe oder in einem Werk auf, in das eine Fülle ihrer Emotionen fliesst. Hingabe beinhaltet Motivation, Leidenschaft, Verbundenheit und eben auch Erfüllung. Wohin das führen kann, dokumentiert der Jurist Fred Glücksmann mit seinen Werken im aktuellen Heft.

Schöne Ostern – auch der Natur

In wenigen Tagen ist Ostern, und dann sind Eier gefragt wie nie sonst im Jahr. Im Christentum gilt das Ei als Symbol für die Auferstehung von Christus. Das Eier­färben hat aber seinen Ursprung in praktischen Gründen. Aufgrund des Fastengebotes der katholischen Kirche durften ab Aschermittwoch bis Ostern neben Fleisch auch keine Eier gegessen werden. Da die Fastenzeit 40 Tage dauert, erfolgte die Haltbarmachung durch Hartkochen der Eier. Um ältere Eier von jüngeren zu unterscheiden, färbte man sie unterschiedlich. Das Dekorieren von Eierschalen ist aber weitaus älter als die christliche Tradition, was Funde von 60 000 Jahre alten dekorierten Strausseneiern aus dem südlichen Afrika dokumentieren.

Haltung als Zukunft

Derweil sterben die letzten Holocaust-Zeitzeugen weg. So wächst die Gefahr, dass der Holocaust bei nachfolgenden Generationen in Vergessenheit gerät. Das zeigt eine Befragung vor zwei Jahren in den USA deutlich: Zwölf Prozent der Befragten unter 40 Jahren gaben an, noch nie vom Holocaust gehört zu haben. Elf Prozent waren der Ansicht, die Juden hätten den Holocaust verursacht. Und 63 Prozent wussten nicht, dass dabei etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden ermordet wurden. Vergessen geht auch immer wieder in der Schweiz, die auf ihre christliche Tradition stolz ist, dass Jesus ein Jude war und in der jüdischen Tradition aufwuchs. Lea Kalisch, die in Enge und Fluntern gross geworden ist, will als jüdischer Pop Star dafür sorgen, dass nicht vergessen wird.

Zurückblicken, um achtsam zu leben

Zum ersten Mal in der Geschichte des Europäischen Parlaments wurde eine Vizepräsidentin wegen Verdachts auf Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Korruption abgewählt. Der griechischen Sozialdemokratin wird vorgeworfen, gegen Zahlung in Europa für bessere Stimmung für den Golfstaat Katar gesorgt zu haben. Daraus lassen sich zwei Lehren ziehen: Man muss an Wahlen teilnehmen und genau hinschauen, wen man wählt. Am 12. Februar finden die Zürcher Kantons- und Regierungswahlen statt, an denen man sich schriftlich beteiligen kann. Ein Privileg, das gepflegt werden muss

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